Partizipative Raumaufteilung: Auf in den neuen Campus!

Visualisation des neuen Campus Gebäudes

Demnächst übersiedeln unsere Mitarbeiter*innen in den neuen Campus St. Pölten. Michaela Moser im Gespräch über die partizipative Raumaufteilung

Im Jahr 2015 begann ein Entwicklungsteam mit der Planungsarbeit für den neuen Campus St. Pölten, der neben der Fachhochschule St. Pölten auch die Bertha von Suttner Privatuniversität beherbergen sollte.

Die Pläne für den neuen, zukunftsweisenden Campus entstanden in einem partizipativen Prozess, in den neben den Mitarbeiter*innen der FH von Beginn an auch Studierende eingebunden waren.

Im Gespräch über partizipative Raumaufteilung

Im Herbst 2021 wird der neue Campus offiziell eröffnet. Zuvor werden die ruhigeren Sommermonate genutzt, um das neue Gebäude zu besiedeln und zugleich das Bestandsgebäude zu adaptieren. Eine große Aufgabe, die einiges an Planung erforderte.

FH-Dozentin Michaela Moser, im Entwicklungsteam des Campus St. Pölten für die Bereiche Partizipation und Inklusion verantwortlich, im Gespräch:

Wie hat die FH St. Pölten das Thema „Raumaufteilung“ am neuen Campus organisiert? Was war dabei besonders wichtig?

Moser: Wie bereits beim Planungsprozess war es uns auch bei der Raumaufteilung wichtig, die Beteiligten – nämlich Mitarbeiter*innen aller Departments und Services – frühzeitig einzubeziehen. So haben wir bereits im Sommer 2020 die ersten Gespräche mit Leitungspersonen geführt und gemeinsam erste Überlegungen angestellt, wo die jeweiligen Abteilungen künftig untergebracht sein werden.

Dabei standen stets die qualitativen Anforderungen der Mitarbeiter*innen im Vordergrund. Anstatt abzufragen, wer wo sitzen möchte, haben wir uns daran orientiert, welche Qualitäten für die jeweiligen Abteilungen und Mitarbeiter*innen wichtig sind – etwa ruhige Arbeitsbereiche oder die Nähe zu bestimmten Laboren oder Veranstaltungsräumen.

Auf Basis dieser Erkenntnisse arbeiteten wir drei Varianten aus, über die mittels systemischem Konsensieren, einer Form partizipativer Entscheidungsfindung, abgestimmt wurde. Dabei stand die Frage „Welche Variante stößt auf den geringsten Widerstand?“ im Zentrum, um am Ende größtmögliche Zufriedenheit unter allen Beteiligten zu erreichen.

Was war dabei die größte Herausforderung?

Moser: Eine Herausforderung war sicherlich, die Bedürfnisse von aktuell rund 360 Mitarbeiter*innen unter einen Hut zu bringen. Die Anforderungen der einzelnen Abteilungen waren naturgemäß sehr unterschiedlich. Hinzu kommt das Spannungsverhältnis zwischen dem Anspruch, auf der einen Seite allen Mitarbeiter*innen die gleichen Bedingungen bieten zu wollen und auf der anderen Seite auch auf individuelle Bedürfnisse eingehen zu können.

Viele Überlegungen flossen auch in das neue, flexiblere Arbeitsplatz-Konzept, bei dem nicht mehr alle Mitarbeiter*innen einen fixen Schreibtisch haben. Hier ist uns die Corona-Pandemie eigentlich zugute gekommen. Die letzten Monate haben gezeigt, dass eine größere räumliche Flexibilität möglich ist. Dadurch hat sich die Einstellung der Mitarbeiter*innen verändert. Auch wenn es teilweise Vorbehalte gibt, beobachte ich eine große Bereitschaft, etwas Neues auszuprobieren.

Wie wird es nach der Besiedelung des neuen Campus weitergehen?

Moser: Die nun erarbeitete Raumzuteilung ist natürlich nicht in Stein gemeißelt. Wir werden uns zukünftig in regelmäßigen Abständen ansehen, wo sich Bedürfnisse oder Anforderungen vielleicht geändert haben. Das gilt auch für jene Räumlichkeiten und Bereiche, die von den Studierenden genutzt werden. Daher ist es uns wichtig, in der nächsten Phase der Besiedelung und Nutzung des Gebäudes auch die Studierenden wieder eng einzubeziehen.

Zur Person

FH-Prof. Mag. Dr. Michaela Moser ist Dozentin im Department Soziales der FH St. Pölten. Zu ihren Schwerpunkten zählen die Themen Inklusion, Partizipation und Demokratieentwicklung. Als Teil des Entwicklungsteams begleitet sie das Projekt „Campus St. Pölten“ von den ersten Planungsschritten bis zur Fertigstellung und darüber hinaus.

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